Herrn
Landrat
Olaf Levonen
oder V. i. A.
Hildesheim, den 01.02.2017
Haushaltsentwurf 2017 – Projekt „Digitale Bildung“
Sehr geehrter Herr Landrat Levonen,
Deutschland liegt beim Einführen und Nutzen von Computern, Notebooks und Smartphones und einer „Bildungs-Cloud“ in der Schule hoffnungslos weit zurück.
Die Bundesbildungsministerin hat angekündigt, Deutschland flächendeckend in die Lage zu versetzen digitale Bildung zu vermitteln. Sie will in fünf Jahren fünf Milliarden mobilisieren. Im Gegenzug sollen die Länder sich verpflichten entsprechende pädagogische Konzepte zu entwickeln und Lehrer dafür auszubilden. Das ist noch Zukunftsmusik.
Ziele sind schulformübergreifende Cloudlösungen und passende Endgerätestrategien für alle Schulen im Landkreis. Also auch als Angebot an die kommunalen Grundschulen. Weitere Schnittstellen können für alle am Bildungsprozess Beteiligten offen gehalten werden.
Die Schulträger stehen vor enormen organisatorischen Herausforderungen in Planung, Umsetzung und Betrieb der oben skizzierten Lösungen. Es führt aber kein Weg daran vorbei, wollen wir die Zukunft unserer Kinder sichern und nicht weiter verschlafen.
Kritiker sprechen davon, dass wir, die Bundesrepublik, bei der digitalen Entwicklung unserer Schulen um 15 Jahre hinterherhinken.
Bis zur Realisierung der Bundesabsichten sollte der Landkreis nicht warten, sondern zunächst 50.000 Euro für das Jahr 2017 einsetzen, um
- eine schulische Bestandsaufnahme durchzuführen
- die Sensibilisierung aller am Bildungssystem Beteiligten vorzunehmen sowie
- eine konzeptionelle Ausrichtung und Zukunftsplanung der hiesigen Schullandschaft zu erarbeiten.
Für den Einstieg und die Projektrealisierung sind notwendige Haushaltsmittel bereits im Haushaltsplan 2017 darzustellen.
Beschlussvorschlag der Gruppe SPD-CDU:
Im Haushaltsplan 2017 werden 50.000 Euro zusätzlich im Dezernat 3 unter dem Titel „Digitales Lernen“ eingestellt.
Folgende Realisierungsschritte sollen berücksichtigt werden:
- Ein renommierter Experte, Professor Dr. Peter Struck, soll zu einem Vortrag eingeladen werden. In vielen Publikationen und Artikeln hat er zur obigen Thematik dezidiert Stellung bezogen.
(Zielgruppe : alle Schulen, Eltern und interessierte Öffentlichkeit)
- Herr Plehnert, Landesinstitut für Schule Bremen, soll über den Weg Bremens referieren, da sie eine webbasierte Lernplattform für alle Schulformen und
57.000 Schülerinnen und Schüler einführten.
- Im dritten Schritt soll ein Vertreter, der in Bremen genutzten Lernplattform, itslearning, eingeladen werden und die Möglichkeiten der Plattform präzisieren.
Eine schulische Bestandsaufnahme der Ausstattung ist durchzuführen, vor allem unter dem Zielaspekt der Lernumgebung (s.o.).
Mit freundlichen Grüßen
gez. Klaus Bruer gez. Friedhelm Prior
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender
SPD-Kreistagsfraktion CDU-Kreistagsfraktion