Tierquerungshilfen unterhalb von Radwegen und Straßen

Herrn Landrat
Olaf Levonen

o. V. i. A.
im Hause

 

Hildesheim, den 26.04.2021

Tierquerungshilfen unterhalb von Radwegen und Straßen

 

Sehr geehrter Herr Landrat Levonen,

wir bitten Sie, den Beratungspunkt “Tierquerungshilfen unterhalb von Radwegen und Straßen“ in die Tagesordnung des nächsten Ausschusses für Umwelt, Natur, Sicherheit und Ordnung, der Sitzung des Kreisausschusses und des Kreistages aufzunehmen.

Beschlussvorschlag:

  1. Die Verwaltung wird gebeten, bei allen zukünftigen Neubauten und  Unterbodensanierung  im Bereich der Radwege und Straßen im Bedarfsfall zur Erhaltung von Lebensräumen und Biodiversität die notwendigen baulichen Voraussetzungen für einen Amphibien- und Kleintierschutz, z.B. Krötentunnel sicherzustellen.
  2. Die Verwaltung erstellt für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur, Sicherheit und Ordnung eine Übersicht aller bis zum 31.12.2022 geplanten Neubauten und Sanierungen im Bereich der Radwege und Straßen innerhalb des Landkreises Hildesheim.

Begründung:

Straßen und Wege schaffen für Menschen Verbindungen. Für die Tierwelt durchschneiden sie jedoch ihre Lebensräume und gefährden so deren Bestand bzw. Populationen. Es sind bereits viele einheimische Amphibien und Kleintiere in ihren Beständen ernsthaft gefährdet.

Die Verwaltung hat zum einen den gesetzlichen Auftrag, die Sicherheit des Verkehrs durch entsprechende straßenbauliche Maßnahmen zu gewährleisten – gleichzeitig jedoch auch die Auswirkungen von Straßen auf die Natur und Tierwelt, soweit wie möglich, zu vermeiden.

Durch die Berücksichtigung der o.g. Maßnahmen kann der niedersächsische Weg für eine weitere Stärkung des Arten- und Naturschutzes deutlich nachhaltiger verfolgt werden.

Es gibt im Landkreis Hildesheim Schwerpunktbereiche, in denen es zu bestimmten Zeiten zu intensiven Wanderbewegungen von Amphibien und Kleintieren kommt, so u.a. im Bereich Derneburg und Sottrum (dort erfolgen zeitweise Straßensperrungen aufgrund von Krötenwanderungen) oder unterhalb der Marienburg (Nähe Nordstemmen), dort sammeln ehrenamtliche Helfer*innen Tiere ein und setzen diese auf der andere Straßenseite wieder aus, um das Überfahren der Tiere zu vermeiden.

Insbesondere bei der letztgenannten Aktivität sind oftmals Familien intensiv für den Artenschutz im Einsatz. Diese Aktionen sind nicht ungefährlich, insbesondere für die teilnehmenden Kinder, die mit den in den Eimern eingesammelten Tieren regelmäßig die Straße überqueren müssen, um die Tiere auf der anderen Seite wieder auszusetzen.

Die Tierquerungshilfen unterhalb von Radwegen und Straßen stellen eine deutliche Verbesserung für den Arten- und Naturschutz im Rahmen des niedersächsischen Weges und eine Entlastung sowie verbesserte Sicherheit insbesondere der ehrenamtlichen Tätigen dar, die u.a. bei o.g. Sammelaktionen immer wieder Verkehrswege oder ähnliches überqueren müssen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Klaus Bruer                                                        gez. Friedhelm Prior
Fraktionsvorsitzender der                                       Fraktionsvorsitzender der
SPD-Kreistagsfraktion                                               CDU-Kreistagsfraktion

gez. Johannes Dreier                                               gez. Falk-Olaf Hoppe                             
stellv.Vorsitzender Ausschuss 2                          Vorsitzender Ausschuss 2
SPD-Kreistagsfraktion                                            CDU-Kreistagfraktion

 

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